Ein freier Dezember und was das mit mir macht | Hygge Message #1

Dezember 6, 2021

6. Dezember 2021 – Zeit für einen Realitätscheck.

Das Jahr 2021 war ein Jahr wie jedes andere auch – voller Höhen und Tiefen. Und doch war es auch komplett anders als die Jahre zuvor. Denn noch nie zuvor hatte ich mich so sehr mit mir selbst beschäftigt. Noch nie zuvor hatte ich hohe vierstellige Beträge in mich selbst investiert. Nicht des Egos halber oder weil ich Kohle zum Rauswerfen habe, nein. Sondern, weil ich lernen wollte. Weil ich den starken Drang nach Veränderung gespürt habe. Und ich bereit war, in mich selbst zu investieren. (Spoiler-Alert: Beste Investition EVER.)

2021 war in dem Sinne für mich gesprochen das Jahr der persönlichen Weiterentwicklung. Das Jahr der Selbsterkenntnisse und Reflektion. Und damit verbunden auch das Jahr der großen Entscheidungen. Für mich, für mein Business, aber auch für mehr Balance in meinem Leben. Und darum auch für diese Auszeit. Für diesen freien Dezember und dafür, meine Bedürfnisse mal wieder an erste Stelle zu setzen. (Und das Jahr ist noch nicht mal rum!)  In diesem ersten Artikel gebe ich dir heute einen Einblick in meine ganz persönlichen Gedanken, wie es zu dieser beruflichen Auszeit kam und was alleine diese erste Woche „FREI“ alles mit mir macht.  

Der Auslöser für Veränderung

Der erste Dominostein, der all diese Gedanken ins Rollen brachte, war – wie sollte es anders sein – mein Herzenshund Poul. Er ist im Mai 2021 zehn Jahre geworden und mit dieser plötzlich zweistelligen Zahl hatte ich doch mehr zu kämpfen als ich zulassen wollte. I mean. Ist es nicht einfach nur eine Zahl? Jein. Das ist das Problem. Dazu kam zum einen der sehr heiße Sommer, der ihm total zu schaffen machte, und ein Tierarztcheck, der mir genau das bestätigte. Und in diesem Moment wurde mir das erste Mal bewusst: Verdammt, mein Hund ist zum Hundesenior geworden. Er ist jetzt zehn Jahre. Er ist also schon ein ganzes Jahrzehnt bei mir!?

Als ich das wirklich realisiert habe, hat das eine Welle an verschiedensten Gefühlen ausgelöst. Demut, Stolz, Dankbarkeit, aber auch Traurigkeit. Es waren gemischte Gefühle. Und diese wiederum haben ein riesengroßes Gefühlschaos ausgelöst, wofür ich jedoch im Rückspiegel betrachtet einfach nur dankbar bin. Denn mit dieser Erkenntnis und dem Bewusstsein darüber, dass Poul mich nun schon ein ganzes Jahrzehnt lang begleitet, kamen nicht nur Ängste und Sorgen hoch, sondern auch Schuldgefühle.

Ich brauchte diesen harten Realitätscheck tatsächlich, um zu erkennen, dass ich sowohl über die Jahre hinweg, und gerade seitdem ich selbstständig bin, nicht genug Zeit für uns eingeräumt habe. Und dabei spreche ich wirklich von Qualitytime. Zeit ohne Handy. Zeit ohne Ablenkung. Zeit nur für mich und Poul. Viel zu oft kam der Alltagsstress oder die ellenlange To-Do-Liste dazwischen. Das zu realisieren, tat weh. Bin ich ganz ehrlich. Doch ich weiß auch, dass ich damit nicht alleine bin. Und dass es manchmal einfach wichtig ist, zu dem zu stehen, was man fühlt und denkt. Denn damit kann man wiederum andere Menschen inspirieren. Aus dieser Intention heraus habe ich im Herbst 2021 auch mein Herzensprojekt für die Grauen Schnauzen gelauncht. (Hier erfährst du mehr.)   

Herbstshooting im Zeichen der grauen Schnauzen - Paarshooting im Nebel mit Hund
Im Zeichen der Grauen Schnauzen “Marie, Chris & Wallee”

Meine Intention für die kommenden Wochen

Meine Intention hinter diesem Herzensprojekt ist so simpel, wie meine Intention für die kommenden Wochen: Ein Stückchen mehr im Hier und Jetzt zu leben.

Genau das ist es, was ich tagtäglich an meinem eigenen Hund beobachten kann und was ich so an dem Zusammenleben mit ihm schätze. Er lebt im Moment. Etwas, was uns Menschen oftmals so schwerfällt. Und genau dafür möchte ich ein Stück weit mehr Bewusstsein schaffen. Aus genau diesem Grund ist vor ein paar Wochen mein Herzensprojekt für die Grauen Schnauzen entstanden. Und aus genau demselben Grund habe ich mir letztlich zwei Dinge im Sommer versprochen.

Erstens: Das Jahr ruhig ausklingen zu lassen, mit einem komplett freien Dezember. Mir diese Auszeit zu gönnen, um all die Extra-Zeit mal nur meinen und Pouls Bedürfnissen zu widmen.
Zweitens: Weniger Machen, mehr im Hier und Jetzt Leben.

Und hier sind wir nun. Es ist der 6. Dezember und vielleicht ahnst du es schon: Zeit, für einen erneuten Realitätscheck. Einen, der es in sich hat.

Mein Fazit nach einer Woche “frei von ARBEIT”

In den Monaten vom August zum November stand ich quasi unter Dauerstrom. Denn ein ganzer freier Monat bedeutet auch eins: sehr viel Arbeit und Planung. Rücklagen schaffen, Termine umplanen, Aufträge zeitgerecht abarbeiten, usw. Was ist also passiert? Ich habe jeden Tag weit über meine Grenzen hinaus gearbeitet. 70 Stunden pro Woche waren mein „Normal“. Ein Pensum, welches ich über das ganze Jahr hinweg schaukelte, ohne wirklich zu hinterfragen, was das eigentlich mit mir machen würde. Weil ich es nicht mal gesehen habe. Ich habe nie hinterfragt, dass ich von Montag bis Sonntag von morgens bis abends arbeite. Ich war wohl der Inbegriff der Aussage „SELBST“ und „STÄNDIG“.

Heute bin ich schlauer. Denn jetzt sitze ich hier, habe gerade mal die erste freie Woche hinter mir und bereits heute beschleicht mich das Gefühl von „Nutzlosigkeit“, „Faulheit“, „Antriebslosikeit“. Harte Worte, ich weiß.

Doch tatsächlich nicht wahnsinnig verwunderlich. Ich war es monatelang gewohnt, weit über die 40-Stunden-Woche hinaus zu arbeiten. Das ist jetzt gerade ein harter Shift, den es erstmal zu verarbeiten gilt. Und dafür nehme ich mir auch Zeit. Ich kann in jedem Fall sagen, dass das bislang meine allergrößte Challenge ist. Denn wenn man eben mal so viel Zeit für sich selbst hat, dann hat man eben auch ganz viel Zeit, um vieles zu hinterfragen.  Zum Glück habe ich eine wundervolle Mentoring-Gruppe, die mich in diesem Moment heute aufgefangen hat und in der ich wieder einmal lernen durfte, wie wichtig es ist, genau in diesem Moment hinzusehen, wenn es unbequem wird.

Denn ist es nicht irre, dass ich monatelang auf eine berufliche Auszeit hinarbeite und wenn sie dann da ist, mir nicht erlaube sie zu genießen? Mich bereits nach einer Woche dabei ertappe, wie ich mich nutzlos fühle? Wie ich in einfachen Dingen, die mir Freude machen, nichts von „Wert“ sehe? Wie ich dem Backen und Kochen und Klavier spielen einfach nicht den Wert zuspreche, den sie für mich haben? Weil es nun mal nichts mit meinem Business zu tun hat? Das musste ich heute erstmal sacken lassen. Ein irrsinnig großes Learning, ein erneuter Dominostein, der wiederum neue Erkenntnisse in mir auslösen darf.  

Und das alles passiert gerade, weil ich mich und meine eigenen Bedürfnisse lange Zeit nach hintenangestellt habe. Weil ich mich und meine eigenen Bedürfnisse über lange Zeit hinweg nicht mal mehr wahrgenommen habe. Und jetzt endlich hinsehe, und ihnen Raum gebe. Mir selbst Raum gebe. Und was das alles auslösen kann, siehst du allein an diesem Artikel.

Wintershooting mit Lisa und ihren beiden Chihuhuas in Wien
Lisa, Naomi (14 Jahre) & Romeo (16 Jahre) beim letzten Fotoshooting in 2021

Das ist meine Message für dich

Ich möchte dich darum heute ermutigen, dir selbst ein Stück mehr Raum zu schenken. Wie auch immer das für dich aussehen mag. Versuche heute mal, ein Stückchen mehr im Hier und Jetzt zu leben. Lege die To-Do-Liste beiseite. Setz dich mal mit deinem Hund auf den Boden und nimm dir die Zeit und kuschel ihn ordentlich durch. Geh mit ihm raus, lass dein Handy mal zuhause. Oder schalte dein Handy einfach mal für den gesamten Tag aus. Lass die E-Mails mal liegen, ganz im Ernst. Denn auch wenn du heute niemanden auf Whatsapp oder Instagram antworten wirst, wird sich die Welt weiterdrehen. Aber vielleicht hast du dann endlich mal wieder einen Tag ganz bewusst erlebt und auf dich und deine eigenen Bedürfnisse geachtet. Und wenn ich das nur bei einem einzigen Menschen mit diesem Artikel auslösen kann, dann hat sich das Teilen dieses zugegeben sehr persönlichen Artikels bereits mehr als gelohnt.

Mal sehen, wann es eine Fortsetzung zu dieser spannenden Dezember-Reise geben wird. Ich lasse es euch wissen.

Slow Down,

deine Michaela

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Liebe Michaela! DanKe für deine GeDanken und Ehrlichen worte. Sie sind ein wunderbarer denkanstoss. Man sollte sich viel mehr Zeit für sich Nehmen und vergisst immer daraUf . Ich werde mir die nächsten tage ganz bewusst zeit für Meinen Leo und mich nehmen. Ich wünSche dir Eine wunderschöne auszeit mit Poul!!!

Danke für den wunderschönen Einblick und die wahren Worte! Geniesse die freie zeit mit poul

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